Energetische Gebäudesanierung mit Rebound-Effekt

|   Energiespartipps

Nach einer energetischen Gebäudesanierung ist der Spar-Effekt oft geringer als 
erwartet. Der schlechte Erfolg einer Investitionsmaßnahme kann auf verschiedene 
Ursachen zurückgeführt werden, sagt Cathrin Becker Energieberaterin der 
Verbraucherzentrale. Zum einen können Fehler bei der Durchführung gemacht 
worden sein, vielleicht sogar schon bei der Planung der Maßnahme. Zum anderen 
ändern viele Bewohner nach einer Renovierung das Nutzerverhalten.
Der Rebound-Effekt beschreibt das Phänomen, dass einzelne 
Energiesparmaßnahmen den berechneten Energieverbrauch eines Haushaltes 
übersteigen. Grund dafür ist das eigene Verhalten, das sich durch die zu 
erwartende Kostenersparnis verändert. 
Dabei unterscheidet sich der direkte vom indirekten Rebound-Effekt: 
- Erhöhen die Nutzer nach einem Heizungstausch die Temperatur von vorher 
durchschnittlich 20 auf nun 22 Grad Celsius, ist vom direkten ReboundEffekt die Rede. 
- Vom indirekten Rebound-Effekt spricht man, wenn die gesparten 
Heizkosten an anderer Stelle verbraucht werden, zum Beispiel mit einem
Zweitfernseher. Die Effizienz an der einen Stelle führt zum Konsum in 
einem anderen Bereich, der ebenfalls Energie verbraucht.
Der Umfang des Rebound-Effekts wird unterschiedlich beziffert. Er hängt stark von 
der zugrundeliegenden Methodik ab. Das Umweltbundesamt schätzt, dass der 
direkte Rebound-Effekt beim Heizen bis zu 30 Prozent betragen kann. Werden 
indirekte Rebound-Effekte miteinbezogen, wird ein noch größerer Anteil der 
Einsparungen aufgezehrt. Cathrin Becker, Expertin der Energieberatung der 
Verbraucherzentrale, erklärt den Rebound-Effekt am Beispiel einer Heizung: 
Belaufen sich die jährlichen Heizkosten einer alten Ölheizung auf 12,30 Euro pro 
Quadratmeter, liegen die Kosten bei gleichem Heizverhalten mit Holz-Pellets bei 
8,00 Euro. Die Heizkosten könnten mit einer Holz-Pellet-Heizung theoretisch um 
ein gutes Drittel reduziert werden. Erhöhen die Bewohner bei der neuen 
Pelletheizung die Raumtemperatur jedoch von 20 auf 24°C, greift der ReboundEffekt. Der Verbrauch steigt damit um fast 25 Prozent. 
Um Rebound zu vermeiden, ist es wichtig auf das eigene Verhalten zu achten. 
Neue Technologien sparen nur Energie ein, wenn man sie mindestens genauso 
sparsam einsetzt, wie den Vorgänger. 
Folgende Tipps helfen dabei: Raumtemperatur individuell einstellen. Wenn man
ein Zimmer länger nicht nutzt, kann das Thermostat runtergedreht werden. Auch 
wenn man Kälte fühlt, sollte man erst einen Blick auf das Thermometer werden, 
bevor man den Thermostatknopf höher dreht. Als optimale Innentemperatur 
gelten 18 bis 22 Grad Celsius. Jedes Grad zu viel erhöht die Heizkosten um etwa 
sechs Prozent. 
Weitere Fragen zur Energieeffizienz in privaten Haushalten beantworten die Experten 
der Verbraucherzentrale. Dank der Bundesförderung für Energieberatung der 
Verbraucherzentrale sind die Beratungen in den Niederlassungen im Saarland ebenso 
kostenfrei wie die Rückruf- und die Video-Beratung. 
Terminvereinbarung saarlandweit unter Tel: 0681 50089-15 oder unter der 
kostenfreien bundesweiten Hotline 0800 809 802 400 oder per E-Mail 
Energieberatung@vz-saar.de.
Mehr Informationen zum Thema auch unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Anmeldung zur Beratung in
- St. Wendel, Umweltamt, Tel: 0 68 51 - 809 1903, Neuer Beratungsraum: 
Mehrzweckhalle, Raum des Ortsvorstehers, Im Schuleck 10, 66606 St. Wendel 
Winterbach 
- Tholey, Rathaus, Tel: 06853 – 5080


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