Am Dienstag, den 3. Juni 2025, besuchten die Mitglieder des ZEN das Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Sankt Wendel.
Der Leiter des Zentrums, Dirk Schäfer, erklärte in einem spannenden Vortrag, wie sich das Zentrum vom einfachen Lager für Katastrophenschutz-Ausrüstung zum bisher einzigen Katastrophenschutzzentrum im Saarland entwickelt hat. Dieses Zentrum ist heute ein echtes Vorbild für den Aufbau, die Organisation und die Ausstattung von Katastrophenschutzeinrichtungen – nicht nur im Landkreis, sondern im ganzen Saarland.
Ein Zentrum mit vielen Aufgaben
Das Katastrophenschutzzentrum ist das erste seiner Art im Saarland. Es übernimmt zahlreiche zentrale Aufgaben im Bereich des Bevölkerungsschutzes:
Verwaltung, Wartung, Pflege und Betrieb der vorhandenen Gerätschaften und Einrichtungen
Betreuung der Wetterstationen, Gateways (für das LoRaWAN-Datennetz) und Sirenenanlagen, die flächendeckend im Landkreis Sankt Wendel installiert sind
Zusätzlich ist das Zentrum mit wichtigen Einrichtungen ausgestattet, die für Einsätze und die tägliche Arbeit der Hilfsorganisationen unerlässlich sind. Dazu gehören:
eine moderne Wäscherei für die Einsatzkleidung
eine Elektrowerkstatt zur Wartung technischer Ausrüstung
der Verpflegungszug der Hilfsorganisationen
Anlaufstellen für die Notfallseelsorge, die Kreisverbindungskommandos und den Kreisfeuerwehrverband
ein eigenes Schulungszentrum für Aus- und Fortbildung
vielfältige Einsatzgerätschaften und Abrollcontainersysteme
ein großes Lager mit Ausrüstung für den Notfall
Damit ist das Zentrum die zentrale Anlaufstelle im Ernstfall für alle Blaulichtorganisationen des Landkreises Sankt Wendel.
Warum ist dieses Katastrophenschutzzentrum ein Vorbild?
Das Zentrum in Sankt Wendel gilt als Musterbeispiel, weil es viele besondere Merkmale vereint:
Lernen aus Erfahrungen: Die Katastrophe im Ahrtal und schwere Unwetter im eigenen Landkreis (wie Starkregen oder Tornados) haben gezeigt, wie wichtig ständige Verbesserung ist. Das Zentrum setzt dieses Wissen konsequent um.
Starke Unterstützung durch Politik: Landrat und Kreistag arbeiten eng zusammen, um das Zentrum weiterzuentwickeln und finanziell abzusichern.
Perfekte Integration: Das Zentrum ist fest in die Verwaltung des Landkreises eingebunden. Strukturen und Aufgaben wurden dafür extra angepasst.
Verbindung mit anderen Projekten: Es nutzt Synergien, zum Beispiel mit dem Smart-Cities-Projekt zur Digitalisierung des Landkreises.
Eigene Entwicklungen: Das Team hat spezielle Fahrzeuge und Geräte entwickelt – zum Beispiel einen Drohnenleitstand zur Personensuche bei Einsätzen.
Zentrale Lagerung und Wartung: Ausrüstung und Kleidung werden zentral gepflegt, gewartet und bereitgestellt, damit sie im Einsatzfall sofort verfügbar sind.
Kooperation mit Wissenschaft und Wirtschaft: Partner wie der Umweltcampus Birkenfeld oder Kachelmannwetter unterstützen das Zentrum mit Forschung und Technik.
Zusammenarbeit mit Einsatzkräften: Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, THW sowie Landkreise aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz und sogar Bundesbehörden wie die Bundeswehr arbeiten eng mit dem Zentrum zusammen.
Leitstelle bei Katastrophen: Bei Großschadenslagen übernimmt das Zentrum wichtige Koordinationsaufgaben – für den Landkreis und für das gesamte Saarland.
Fazit
Das Katastrophenschutzzentrum Sankt Wendel ist ein Vorzeigeprojekt für modernen Bevölkerungsschutz: vielseitig, vernetzt und zukunftsorientiert. Der Besuch war für die ZEN-Mitglieder äußerst informativ und bot spannende Einblicke in eine Organisation, die im Ernstfall Leben retten hilft.
